Der Gesellschaftervertrag ist noch nicht unterschrieben, doch inzwischen haben alle zuständigen Kontrollgremien grünes Licht dafür gegeben, dass die Krankenhaus GmbH des Landkreises als „strategischer Partner“ in dem von den Gemeindewerken geplanten Aufbau eines ambulanten Rehabilitationszentrums im Freizeit- und Bäderpark „Rigi Rutsch’n“ einsteigt.
Wie Werkleiterin Ingrid Haberl bei einem gemeinsamen Pressegespräch mit GmbH-Geschäftsführer Thomas Lippmann und Gesundheitsökonom Reinhard Huber bestätigte, ist inhaltlich „in allen Eckpunkten“ Einigkeit erzielt worden. Noch nicht abschließend geklärt sei lediglich die Frage der Rechtsform des zu gründenden Tochterunternehmens der Gemeindewerke. An der künftigen „Reha-Gesellschaft“ werden die Werke 74,9 Prozent der Anteile halten. Auf die Krankenhaus-GmbH entfallen die restlichen 25,1 Prozent.
Aufgrund der Sperrminorität hat die GmbH ein unternehmerisches Mitspracherecht. „Materiell investieren wir aber nichts. Wir liefern stattdessen Know-how und wollen die Abläufe optimieren. Es ist kein klassisches Investment“, betonte Lippmann beim Pressegespräch. Die Krankenhaus-GmbH ist also weder an möglichen Gewinnen noch an möglichen Verlusten der Reha beteiligt. Laut Lippmann sei die Reha „ein weiterer Baustein in der Gesundheitsversorgung des Landkreises“. Die Tendenz würde immer mehr zu ambulanten Rehabilitationszentren gehen. Für die Krankenhaus-GmbH sei es deshalb wichtig, für ihre Patienten Behandlungsketten weiterzuführen: „Peißenberg wird medizinisch wiederbelebt – das freut mich“, so Lippmann.
Laut Reinhard Huber werden die beiden Landkreis-Krankenhäuser „sehr gute Patientenlieferanten“ für die ambulante Reha sein. In der gesamten Region südlich von München gebe es keine vergleichbare Einrichtung. „Es gibt keine Wettbewerbssituation – und wir werden auch keine bekommen“, versicherte Huber, der die Geschäftsführung der Reha übernehmen wird.
Das finanzielle Risiko des Projekts sei „überschaubar“. Die Reha, die Anfang 2019 im Obergeschoss des Betriebsgebäudes der „Rigi Rutsch’n“ eröffnet werden soll, ist nach den bisherigen Plänen auf eine Kapazität von 40 Plätzen ausgelegt. Nach den Prognosen braucht es eine jährliche Fallzahl von 270 Patienten, um kostendeckend zu arbeiten. 570 Patienten würden die von den Gemeindewerken anvisierte Gewinnrichtmarke von 500 000 Euro erwirtschaften.
Die Überschüsse sollen in die Finanzierung der „Rigi Rutsch’n“ fließen: „Unsere Grundintention mit der Reha ist es, den Freizeit- und Bäderpark insgesamt zu erhalten und für die Zukunft zu sichern“, so Haberl über die Geschäftspolitik der Gemeindewerke.
© Text: Bernhard Jepsen (Kreisbote)
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